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Mein erstes Festival

Noch immer läuft es auf meinem blog nicht so, wie ich mir das wünsche, aber immerhin bin ich schon bei einem Beitrag pro Monat angekommen *seufz* Das "Dilemma" breitet sich inzwischen auch immer mehr auf das Schreiben aus, sodass ich manchmal gar kein Land als Autorin mehr sehe und mich frage, ob ich einen Plan B aus der Tasche zaubern kann. Gleichzeitig sträubt sich bei dem Gedanken alles in mir, denn ich glaube schon, dass das Schreiben ein wesentlicher Teil von mir ist.

Aber gut, darum soll es in diesem Beitrag gar nicht gehen, sondern um ein, für mich ganz besonderes Ereignis. Mein erstes Rockfestival! Okay, ich sollte wohl ein bisschen differenzieren. Ja, ich war auf einem Festival, habe aber nur bedingt mitgefeiert, denn ich hatte eine Mission...

Als Teil eines kleinen, aber wunderbaren Vereins war ich mit einem Stand auf dem Festival vertreten. Um ehrlich zu sein: Ich hatte absolut keine Ahnung, was mich dort erwarten würde. Eine winzige Stimme machte sich sogar ein bisschen Sorgen, denn ein Haufen betrunkener Jugendlicher, die keinen Bock auf Homosexualität haben ... irgendwie wurde mir bei dem Gedanken tatsächlich ein bisschen mulmig. Trotzdem freute ich mich, habe neben all den Infomaterial, das der Verein von der Aidshilfe und sVen bekommen hat, lustige Smileykondome und einen Berg Bonbonherzen und Regenbogenzuckerstangen bestellt.

Am Freitagnachmittag ging es los in Richtung Elend im Harz. Es war heiß, ich war aufgeregt und kribbelig. Wir bekamen am Eingang unsere Bändchen (ich trage es immer noch *gg*) und dann bauten wir unseren Stand direkt am Ausgang des Festivalgeländes und vor der Zeltstadt auf. So viele bunte Zelte, so viele Menschen ... so eine ausgelassene und lustige Stimmung. Es dauerte auch nicht lange, bis die ersten neugierig an unseren Stand kamen. Die Sticker, Gummis und Glückskekse waren der Renner.

Im Hintergrund brummten die Bässe, auf der großen Bühne gaben Bands ihr Bestes, von denen ich noch nie gehört habe und deren Namen ich leider bereits vergessen habe. Aber ich fand es großartig.

Unser Stand war nur selten "verwaist". Immer wieder kamen Leute zu uns, erzählten, fragten uns aus, nahmen sich unser "Werbezeug" mit und symbolisierten uns auf verschiedene Weise, dass sie das, was wir taten und wofür wir standen super fanden. Meine Zweifel zerflossen so wie ich in der heißen Sonne. Ehrlich, so viel positive Energie habe ich selten gespürt.

Irgendwann, als es bereits dunkel wurde, habe wir abgebaut, sind noch einmal über das Festgelände geschlendert und dann nach Hause gefahren. Erst als ich im Bett lag, spürte ich, wie anstrengend die Zeit war und gleichzeitig war ich immer noch voll von Glücksgefühlen.

Der Samstag verlief ähnlich, auch wenn wir nur am Nachmittag dort waren. Das wichtigeste aber war, dass wir ungemein viel Spaß hatten und ich mich nicht nur dort auf dem Festivalgelände wohlgefühlt habe, sondern auch mit den Männern, mit denen ich den Stand betreute. Sie sind mir wirklich sehr ans Herz gewachsen.

Ich habe mich mit so vielen tollen jungen Menschen unterhalten, es gab sogar eine echte Glitzerfee über und über mit Pailetten bedeckt ... auf einem Rockfestival! Ihr seht, ich bin bei meinen Vorstellungen und Erwartungen vermutlich voll in eine Schublade gefallen, um dann dort, unterhalb des Brockens, in einem Ort der Elend heißt, mit einem fetten Grinsen wieder herauszuklettern.

Es war auf jeden Fall ein echtes Fest für mich und ich habe ganz viel für mich mitgenommen. Nicht zuletzt, dass diese jungen Menschen gezeigt haben, dass wir vielleicht doch nicht so weit von Toleranz und Akzeptanz entfernt sind, wie es manchmal erscheinen mag.

 

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Kommentare: 1
  • #1

    JanaP (Dienstag, 14 August 2018 15:05)

    Hallo Karo, da hast Du ja ein paar schöne Tage erlebt. Es ist doch immer wieder schön, wenn sich die Leute interessieren. Und ja, gerade bei einem Rockfestival kann man viel Akzeptanz und Toleranz spüren. Und für mich ist es auch nicht schlimm, wenn mal kein Artikel erscheint, wenn alle, Autoren, Blogger und Leser regelmäßig posten, schaffe ich es nicht mehr, alles zu lesen. Viele Grüße
    P.s. Ich komme aus dem " Randerzgebierge" und habe noch nie von Elend gehört:)