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Jahresrückblick 2019

Es ist noch früh am Morgen. Eigentlich sollte ich noch im Bett liegen, aber der Tag wird heute ein bisschen voller als gewöhnlich, sodass ich wohl später nicht dazu kommen werde, ein paar Gedanken über das letzte Jahr aufzuschreiben.

Bevor ich über 2019 nachdenke, habe ich meinen Rückblick vom letzten Jahr gelesen. Einiges ist recht ähnlich. Noch immer ist die Waage in einem Ungleichgewicht, aber ich glaube, es wird allmählich besser.

Wie war mein Alltag als Schriftstellerin? Zäh ... das trifft es wohl am besten. Es fing schon damit an, dass mein Verlagsbuch nicht zur LBM erschienen ist. Das war echt schade. Trotzdem war die Messe toll. Leipzig hat diese besondere Atmosphäre, der ich mich nicht entziehen kann. Ich habe die Tage auch ohne Neuerscheinung sehr genossen.

Immerhin kam im April endlich der vorletzte Band meiner Alles Liebe - Reihe heraus. Ich habe mich wahnsinnig darüber gefreut, dass die Geschichte so gut bei euch angekommen ist. Es war mir ein großes Vergnügen die Geschichte der drei Männer aufzuschreiben. Jetzt fehlt nur noch ein Buch, dann ist die Reihe (die eigentlich keine wirkliche Reihe ist) vollständig. Da habe ich echt lange gebraucht.

Mit großem Elan habe ich an dem letzten Teil der Verliebt-Reihe geschrieben. Moritz Geschichte ist besonders und auch in vielerlei Hinsicht anstrengend. Es ist echt krass, dass ich bei über 80.000 Wörtern plötzlich nicht weiterkam und gewissermaßen leichtere Kost in Form von diversen Kurzgeschichten brauchte. Aber für 2020 steht die Geschichte ganz oben auf der Liste.

Ein echtes Highlight war das Schreibwochenende mit meinen lieben Autorenkolleginnen. Was für eine unglaublich produktive, unterhaltsame, interessante und lustige Zeit. Ich hatte im Vorfeld Zweifel, ob ich mich überhaupt aufs Schreiben konzentrieren kann, aber das hat ganz wunderbar geklappt. Leider wurde die Geschichte so viel länger, als gedacht, sodass sie es dann doch nicht in die Anthologie geschafft hat. Ich habe drei! Versuche gebraucht, um eine Story zu schreiben, die von der Länge und auch insgesamt passt. Habt ihr unsere wunderbare Wildschweinanthologie schon gelesen?

Als mein "ZigarrenHeld" es endlich in die große Welt geschafft hat, war ich verdammt aufgeregt und dann ziemlich ernüchtert. Ich weiß nicht woran es lag, dass er so einen unguten Start hingelegt und quasi augenblicklich wieder in der Versenkung verschwunden ist. Das hat mich wirklich geschockt und auch ein bisschen zweifeln lassen. Ich habe mich gefragt, ob es so etwas wie eine Halbwertzeit für Autoren gibt und meine nun überschritten ist. In Anbetracht dessen, dass mir das Schreiben auch insgesamt schwerer als früher fiel, stand die Frage aufzuhören erneut im Raum. Aber ehrlich, ich kann mir ein Leben ohne Bücher, ohne Geschichten einfach nicht vorstellen.

Letztendlich lässt es sich ohnehin nicht wirklich ergründen, weshalb ein Buch besser als ein anderes läuft. Im Nachhinein muss ich mir jedoch selbst eingestehen, dass ich auch beim Schreiben nicht immer voll bei der Sache war und diese Story eigentlich nur irgendwie fertigbekommen wollte. Vielleicht hat Karma in diesem Fall tatsächlich eine Rolle gespielt.

Allerdings habe ich auch darüber nachgedacht, was ich ändern oder besser machen kann. Ich habe mich eine ganze Weile recht ausführlich mit verschiedenen Schreibratgebern beschäftigt und auch ein paar unterschiedliche Schreibstile versucht. Außerdem habe ich mich intensiver mit sozialen Medien beschäftigt und mich vor allem mehr auf Instagram ausgetobt. Im Moment mag ich die Plattform wirklich sehr. 

Im nächsten Jahr werde ich auch endlich mal einen Newsletter einrichten und vielleicht sogar eine FB-Gruppe. Es bleibt also spannend.

Obwohl ich die Buch Berlin liebe und seit der ersten Messe dabei war, musste ich sie in diesem Jahr absagen. Die Entscheidung fiel mir wirklich nicht leicht, aber letztendlich war es nicht nur richtig, sondern auch wichtig für mich. Umso mehr freue ich auf das neue Messejahr. Ich habe sogar über Frankfurt nachgedacht.

Seit Oktober habe ich fleißig geschrieben und am NaNo im November teilgenommen. Meine Messegeschichte ist fertig und ich hoffe so sehr, dass diesmal alles mit der Veröffentlichung klappen wird.

Eines habe ich im letzten Jahr wirklich gelernt. Ich muss mir selbst treu bleiben. Das, was für andere richtig ist, muss nicht zwangsläufig auch bei mir funktionieren. Zu sich selbst zu stehen bedeutet nicht auf der Stelle stehen zu bleiben, sondern nur zu erkennen, was sich gut anfühlt und mich voranbringt. Niemand kann so schreiben, dass es allen Leuten gefällt. Trotzdem hoffe ich natürlich, im neuen Jahr ein paar mehr Menschen mit meinen Geschichten glücklich zu machen.

2019 hatte ich drei Lesungen. Besonders charmant fand ich die Lesung beim CSD Magdeburg zusammen mit Jobst Mahrenholz. Besonders berührt hat mich die Schullesung, denn am Ende kam ein Lehrer zu mir und erzählte mir, dass es in seinem Bekanntenkreis ein ganz ähnliches Erlebnis gab. Ich hatte echt Gänsehaut und war tief berührt.

Ein besonderes Highlight darf ich natürlich auf keinen Fall vergessen: Die Ehrenteddy-Verleihung der Aidshilfe Sachsen-Anhalt Nord e.V.  Ich bin immer noch ganz überwältigt, dass so ein Teddy nun bei mir auf dem Regal sitzt. Der Moment, als mein Name aufgerufen wurde ... mir wird immer noch ganz flau vor Aufregung. Ganz zu schweigen, dass mein Kopf in diesem Moment total leer war.



Und wie sah die andere Seite aus? Gefühlt war ich ständig unterwegs, das Jahr der besonderen Momente.

Im Februar habe ich einen Drag King aus mir gemacht. Das Schminken müsste ich vermutlich noch ein bisschen üben und so ein Binder ist echt eine unbequeme Angelegenheit.

Ich war zum CSD in Hannover und Magdeburg, bei der Bürgerparade in Goslar, beim Rocken am Brocken, Sachsen-Anhalt-Tag in Quedlinburg, IDAHOT in Quedlinburg, eine unglaubliche ABBA-Party mit Kostüm, das Cher-Konzert ...

Ein absolutes Highlight war die regenbogenbunte Hochzeit von lieben Freunden, bei deren Vorbereitung ich helfen durfte. Was für ein Tag! Was für eine unglaubliche Party!

Was für ein Jahr!

Ich weiß nicht, was ich mir für 2020 wünsche. Mehr Bücher, mehr Rezensionen :))) Geschichten, die die Leser mögen.

Natürlich Gesundheit, denn das war auch ein fieses Thema im letzten Sommer.

Menschen, mit denen ich mich gut verstehe, gute Freunde, Kontakt zu anderen Autoren und Lesern, aber auch die Kraft, mich von Leuten, die mir nicht guttun fernzuhalten.

Tschüss 2019, du warst trotz einiger bitterer Momente ein gutes, lustiges und erotisches Jahr.

Ich danke euch fürs Lesen und hoffe, wir sehen, lesen oder hören uns im neuen Jahr wieder!

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Kommentare: 1
  • #1

    Piccolo (Dienstag, 31 Dezember 2019 13:00)

    Liebe Karo,

    ich danke für deinen Jahresrückblick und kleinen Ausblick aufs neue Jahr. Ich möchte auch gar nicht viele Worte verlieren. Von daher: Ich wünsche dir und deinen Lieben einen guten Rutsch ins neue Jahr 2020!

    Viele Grüße
    Piccolo