Eine neue Coming Out Novelle

Im Oktober die erste Veröffentlichung  des Jahres 2022 ist schon verrückt und ein Beweis dafür, wie schwer ich in diesem Jahr mit mir und dem Schreiben gehadert habe. Wochenlang war ich kaum bereit, den Laptop einzuschalten oder habe wie erstarrt vor dem Schreibtisch gesessen. Zu viel social Media, zu viel davon, was man angeblich schreiben darf und was nicht. Vor allem, wer schreiben darf ... ich weiß nicht, weshalb ich in diesen Fickmichpumps immer wieder reinschlüpfe, wenn er mich doch immer wieder zu Fall bringt. 

Na ja, irgendwann in den vergangenen Wochen stand ich vor der Entscheidung, endgültig loszulassen und wieder durchzustarten. Es war echt nicht leicht, aber irgendwie konnte ich mir ein Leben ohne Geschichten, ohne dieses besondere Gefühl des Schreibens nicht vorstellen. Ich wollte so gern weitermachen, aber ich habe Herzrasen und Beklemmungen bekommen, sobald ich ein Dokument geöffnet habe. 

Offenbar hat das Schicksal, in Verbindung mit dem Zufall und dem Coming Out Day doch noch ein Einsehen mit mir gehabt. Und dann gab es noch zwei Musenküsse von den zauberhaften Schwestern, mit denen ich einen ganzen Abend verbringen durfte (also mit den Schwestern).

Ich schreibe, habe ein paar Pläne, die mich nicht unter Druck setzen und verspüre allmählich wieder ein gutes Gefühl dabei, zu tippen.  Leider bin ich furchtbar langsam geworden und muss manchmal anerkennen, dass auch 500 Wörter eine Geschichte voranbringen. Das fällt mir nicht besonders leicht. 

Trotzdem verkünde ich vorsichtig: Ich bin wieder da! Und ich habe euch etwas mitgebracht. 

Eine kleine Novelle von 18.500 Wörtern hat das Licht der Welt erblickt und freut sich darauf, von euch gelesen zu werden. Eine neue Coming Out Geschichte, gerade noch rechtzeitig im Oktober...

Ansonsten war 2022 übrigens ein großartiges Jahr. Ich hatte viele tolle Erlebnisse und Events, bin viele hundert Kilometer herumgelaufen, also gewalkt ... habe eine neue Seite an mir entdeckt, die dazu geführt hat, dass ich jetzt eine ganze Schublade voller bunter Strumpfhosen besitze und Röcke und Kleider ... Ich bin über meine Grenzen gegangen, habe viel getanzt und mich selbst hinterfragt. 

Und jetzt schreibe ich wieder ... Ich habe das Gefühl, dass nun ein weiteres Puzzleteilchen wieder seinen Platz gefunden hat.

Okay, falls ihr tatsächlich bis hierher gelesen habt, dann danke ich euch für eure Geduld! 

Wenn ihr mich und meine Geschichten vermisst habt, dann hoffe ich, dass ihr euch über die Novelle freut, auch wenn es nur ein kleines Lesehäppchen ist.

Klappentext:

Morten möchte eigentlich nur mit seinen Freunden feiern, doch als diese ihn in einen queeren Club schleppen, ist er zunächst nicht begeistert. Pfefferminzshots und gute Musik vertreiben aber schnell seine Zweifel. Im flackernden Stroboskoplicht wird er von einem Mann angetanzt, der eine vollkommen unerwartete Anziehungskraft auf ihn ausübt. In Morten öffnet sich eine Tür, die er bisher bewusst geschlossen gehalten hat. Nun drängt sich diese versteckte Seite mit einer Entschlossenheit hervor, die ihn schwindlig werden lässt, denn mit Kevin fühlt sich alles so richtig an. Jeder Tanzschritt, jede Berührung, jedes Lächeln ...

Ist sein Verstand nur von zu vielen Pfefferminzküssen vernebelt oder gibt es so etwas wie Liebe auf den ersten Blick tatsächlich?