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Eine neue HSN Anthologie

Kurz vor Ostern ist die neue Anthologie der Homo Schmuddel Nudeln erschienen. Freut euch auf 13 queere Kurzgeschichten rund um Ostern, Frühling und Liebe, natürlich mit Happy End.

Meine erste Veröffentlichung in diesem Jahr ... Ich bin echt spät dran, aber immerhin hängen quasi zwei Bücher in der Pipeline und warten auf ihre Veröffentlichung. Es geht also bald los!

Ich freue mich, dass ich wieder einen kleinen Beitrag zur Anthologie leisten konnte. Eine süße, romantische Ostergeschichte, die mir viel Spaß beim Schreiben bereitet hat.

Wie immer gehen sämtliche Einnahmen an den Orden der Schwestern der Perpetuellen Indulgenz Berlin. Ihr wisst ja, dass mir die Schwestern und ihre Arbeit ganz besonders am Herzen liegen, deshalb freue ich mich auch immer über jede Ausschreibung der HSN. Sissi hat mit den Homo Schmuddel Nudeln eine ganz besonderes Reihe geschaffen. Dafür danke ich ihr an dieser Stelle von Herzen.  Ich bin stolz, ein Teil davon zu sein, auch wenn ich nicht bei jedem Buch dabei bin. 


Ihr findet das eBook und die Printausgabe unter anderem hier:


Leseprobe:

Die Kälte hat sich längst in brodelnde Hitze verwandelt. Schweiß tropft von meiner Stirn. Das Netzshirt klebt an meinem Körper. Egal. Ich genieße jeden Augenblick und lasse mir von Philips statuenhafter Darbietung nicht die Laune verderben.

Ich habe das Gefühl, mich außerhalb meines Körpers zu befinden, irgendwie schwebend, nur gehalten von der Musik und dem attraktiven Sänger, der mir mit seinen heißen Tanzmoves den Verstand raubt.

Dann singt er mein absolutes Lieblingslied. Eine langsame, schmerzhafte Ballade über den Verlust einer großen Liebe. Es wird still in der Halle. Handylampen werfen bizarre Schatten. Ich schaue zur Seite, betrachte Philips Profil. Das kantige Kinn mit dem leichten Bartschatten, die dunklen Augenbrauen, die akkurat gestylten kurzen Haare, seine perfekt geformten Lippen ... ohne nachzudenken stelle ich mich vor ihn, schlinge die Arme um seinen Hals und küsse ihn.

Ich. Küsse. Philip.

Er erwidert den Kuss. Seine Zunge dringt in meinen Mund, setzt meinen Körper in Brand und sorgt dafür, dass es in meinem Unterleib heftig kribbelt. Philip zieht mich dominant näher heran. Ich schmelze in seinen Armen.

Blinzelnd öffne ich die Augen einen Spalt breit, denn ich will dieses Bild für immer in mein Herz einsperren. Diese unglaubliche Atmosphäre, surreal und perfekt zugleich. Wenn es jetzt echt wäre und wir zusammen wären .... Wenn er sich nicht so arschig verhalten würde ...

Mit einem flauen Gefühl im Magen löse ich mich von ihm. Ich wage es nicht, ihn anzuschauen, sondern drehe mich um und konzentriere mich wieder auf das Geschehen auf der Bühne.

Der Gedanke, dass ich für seine Anwesenheit auf dem Konzert später bezahlen muss, liegt plötzlich wie ein schwerer Stein in meinem Magen. Ich verstehe nicht, weshalb er mit mir ficken will. Es ergibt überhaupt keinen Sinn. Seine Behauptung, pan zu sein, glaube ich keinen Moment. Ich habe ihn noch nie über Männer reden gehört. Da waren immer nur Frauen, viele Frauen.

Vielleicht macht er einen Rückzieher oder akzeptiert, dass ich unsere Vereinbarung breche. Er wird mich hoffentlich nicht zwingen. Nicht wegen der Begleitung zu einem Konzert. Unsicher schaue ich zu ihm rüber. Er ist ein überheblicher Machoarsch, aber er hat es nicht nötig, sich jemanden aufzudrängen. Die Frauen stehen auf ihn und vermutlich auch genügend Männer. Ich weiß, dass er charmant sein kann. Nicht aus eigener Erfahrung, denn zu mir ist er immer fies.

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